Grundsätzliches zum Tauchen und Tauchkriterien1


Tauchen kann Teil der Methodik des Säuglingsschwimmens sein, muss es aber nicht. Es gibt neben der Wassergewöhnung auch andere methodische Zielsetzungen.

Der Respekt vor dem Wasser ist ein "natürlicher" Schutz des Menschen. Ziel der Wassergewöhnung und des kurzfristigen Tauchens ist es, sich nicht langfristig an eine übersteigerte Angst vor dem Wasser zu gewöhnen. Kurzfristige Abwehr-, Angst-, oder Unsicherheitsreaktionen sind entwicklungsgemäß und natürlich; sie verbieten ein Tauchen.


Nicht alle Kinder akzeptieren von vorn herein, das Wasser ins Gesicht spritzt, die Sinnesorgane behindert und die Atmung stocken lässt. Durch eine schrittweise Wassergewöhnung kann jeder Mensch mit dieser Situation vertraut gemacht bzw. an das Wasser gewöhnt werden.

Der erste Tauchvorgang ist nicht altersabhängig, sondern von der individuellen Reaktionsweise des jeweiligen Kindes abhängig. Diese Reaktion ist durch den Wassergusstest (Ahrendt 1998) ermittelt


Bevor ein geführter Tauchgang ausgeführt wird, werden die Eltern über die Vor- und Nachteile des Tauchens aufgeklärt. Es werden die verschiedenen Tauchtechniken erklärt und am Anfang unter Aufsicht der Kursleiter/s/in von den Eltern ausgeführt.

Die ersten Tauchversuche sind nicht an eine bestimmte Tauchtiefe oder Tauchdauer gebunden;(denn vorrangig ist es wichtig), dass sich die Eltern mit dieser Situation vertraut machen und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die des Kindes entwickeln.


Eine zwanghafte Regelmäßigkeit, die mit der Angst des Verlernens begründet wird, verbietet sich. Das Tauchen soll emotional positiv erlebt werden. Bei jeder "Schwimmstunde" muss die Reaktion und Akzeptanz des Kindes auf das Wasser erneut geprüft werden. Eine schlechte Tagesform oder emotional schwierige Phasen verbieten ein Tauchen.


1Dr. Lilli Ahrendt: ( Mitglied des Expertenrats des Deutschen Schwimmverbands zur Qualitätssicherung des Eltern - Kind - Schwimmens)